Auf die Komplexität unseres Lebens können wir komplex antworten. Dafür dürfen wir uns nicht mit schnellen Kurzzeiteffekten zufrieden geben. Mit dem Fortschreiten der wirtschaftlichen, sozialen und wissenschaftlichen Globalisierung stehen uns heute sehr viele Ressourcen zur Verfügung. Wir wollen integrative, ganzheitliche Angebote anbieten, die nicht nur isolierte Bereiche, wie z. B. Arbeit, Freizeit, Mentales, Körperliches, Ernährung, Sport, Coaching, Personalmanagement, Meditation, etc., herausgreifen, sondern wir wollen diese miteinander als ganzheitliches Angebot verknüpfen.
Selbststeuerung statt Hamsterrad
In der Regel führen wir oftmals ein Leben auf „Autopilot“. Wenn dann Probleme hinzukommen, verschärft sich die Dynamik nochmals, es entsteht ein sogenannter Tunnelblick. Gerade im „Problemloch“ besitzen wir noch weniger Zugang zu unseren bewussten und kreativen Ressourcen. Stattdessen versucht unser Verstand nach vertrauten Lösungsmustern zu suchen und diese dann abzuspulen. Eine der Folgen ist, dass wir uns aufgrund dieser Vorgänge oft wie in einer Wiederholungsschleife, dem „Hamsterrad“ fühlen. Dieses Phänomen kann man spüren, wenn der Eindruck entsteht, dass die Zeit so schnell verfliegt. Das tut sie nur dann, wenn wir zu sehr in diesem Autopiloten-Modus leben. Dann ist „plötzlich“ schon wieder der Tag vergangen. Das alles sind menschliche Funktionsweisen, die wir verstehen und anders steuern lernen können.
Geist und Gesundheit
Die Kompetenzen zur verbesserten Selbststeuerung zeigen nachweislich sehr positive Effekte für die menschliche Gesundheit. Die erhöhte innere Balance stabilisiert u. a. das vegetative Nervensystem (VNS), die innere Energiezentrale im Menschen. Wenn das VNS stark belastet ist, der „innere Motor“ also immer auf Hochtouren läuft, dann erzeugt das vielfältige Konsequenzen für unsere Gesundheit (Stichwort Herz-Kreislauf-Erkrankungen). Zudem wird bei Überlastung des VNS das Immunsystem heruntergeschaltet, da es sonst den eigenen Organismus angreifen würde. Autoimmunerkrankungen und Immunschwächen erzeugen enorme persönliche und später auch wirtschaftlich-gesellschaftliche Probleme. Hier finden wir die Hintergründe für das Phänomen der verschiedenen Erkrankungen und natürlich auch der Fehlzeiten durch Arbeitsunfähigkeit. Der Anteil an psychosomatischen Erkrankungen ist in den letzten Jahren geradezu explodiert und stellt mittlerweile den Hauptgrund für lange Fehlzeiten und vorzeitige Berentungen dar. Die betriebswirtschaftliche Relevanz von entsprechenden Maßnahmen für Körper und Geist zur Selbststeuerung ist mittlerweile unumstritten.
Passivität bedeutet Rückschritt
Werden Hirnareale und Muskeln nicht mehr benutzt, weil wir die dazugehörigen Handlungen nicht mehr ausführen, bilden sich die Nervenverbindungen und Muskelfähigkeiten (Kraft, Koordination, Beweglichkeit, Stoffwechselaktivität) wieder zurück. Lernen Sie zum Beispiel eine Fremdsprache, werden etliche Hirnareale stimuliert und differenzieren sich aus. Sie wachsen. Nutzen Sie diese Sprache dann nicht mehr, bilden sich die Areale wieder zurück und Sie verlieren diese Sprachkompetenz wieder. So funktioniert Lernen. Im Positiven, wie im Negativen.
Einseitigkeit ist eine unheilsame „Monokultur“
Wenn wir zu einseitig werden, entstehen in uns einseitige Nervenverbindungen und Bewegungsabläufe, die dann alternative Potentiale verdrängen. Das kann sogar bis zur Pseudo-Demenz und Bewegungseinschränkungen führen: Wird eine Fixierung ständig nervlich und muskulär untermauert, Sie sich z. B. nur noch um Ihren Computer kümmern, während anderes keine Beachtung mehr erfährt, dann wachsen in Ihrem Kopf die Areale, die für Computertätigkeiten relevant sind und Ihr Körper nimmt die Computerhaltung an. Alle anderen Bereiche schrumpfen dagegen. Sie merken das daran, dass sich Ihre Interessen, Motivationen und Bedürfnisse ändern. Es ist, als würde eine Monokultur den fruchtbaren Boden auslaugen. Die Areale, die schrumpfen, hinterlassen Löcher, so entstehen große neuronale und dann psychisch-physische Verhaltensdefizite.
Schlussfolgerungen
Was wir engagiert wiederholen, stärkt sich in uns, konkret in unserem Gehirn und Muskeln, und was wir unterlassen, führt zu einem Rückgang der entsprechenden Nerven und Muskelareale und damit verbunden, auch unserer Kompetenzen. Dieses Wissen, diese Erkenntnisse wollen wir im Heil- und Bewegungszentrum HUBZ in den Bewegungs-, Ernährungs- und Entspannungsangeboten fest verankern und Lösungswege aufzeigen.
Unsere Philosophie beruht auf:
Gesundheit fördern
Das Leitbild des HUBZ orientiert sich an den Ansätzen der Gesundheitsförderung. Die Gesundheitsförderung wird als ein Prozess definiert, der Menschen dazu befähigt, für ihre Gesundheit aktiv einzutreten, sie zu verbessern und selbstständig dafür Sorge zu tragen.
Das HUBZ folgt den Grundsätzen der Salutogenese
Die konzeptuelle Grundlage des HUBZ basiert auf dem Modell der Salutogenese von dem Stressforscher Aaron Antonovsky (*1923 †1994). Das Wort Salutogenese setzt sich zusammen aus dem lateinischen Wort salus (Unverletztheit, Heil, Glück) und dem griechischen Wort genese, das sinngemäß mit Entstehung übersetzt wird. Antonovsky initiierte damit einen Paradigmenwechsel, wobei das Verständnis von Gesundheit und Krankheit in der Gesellschaft neu überdacht werden musste.
Was hält den Menschen gesund?
Die Salutogenese geht davon aus, dass das Streben nach Gesundheit und Wohlbefinden natürliche Eigenschaft eines jeden Menschen ist. Per se kann es auch als das Streben nach Glück und dem Bedürfnis nach stimmiger Verbundenheit mit sich selbst und mit dem eigenen sozialen Umfeld bezeichnet werden. Verschiedene gesundheitsbedingende Faktoren im Verhalten und in den Lebensbedingungen stehen hierbei in einer sich gegenseitig beeinflussenden Wechselbeziehung und beeinflussen den Grad des persönlichen Wohlbefindens. Kern des Modells der Salutogenese bildet der von Antonovsky definierte „Sense of Coherence“ (Kohärenzsinn). Die Bedeutung umfasst hierbei zwei Dimensionen:
1. Der Sinn für Kohärenz kann als angeboren betrachtet werden und
2. wird von einem Menschen als eine stimmige Verbundenheit in sich selbst wahrgenommen.
Das Kohärenzgefühl hingegeben beschreibt die nach Außen gerichtete Übereinstimmung der Beziehungen mit dem sozialen Umfeld und beeinflusst den Kohärenzsinn. Gruppenbezogene Angebote und Maßnahmen, die eine Förderung des Kohärenzgefühls berücksichtigen, fördern damit auch die Wahrnehmungsfähigkeiten für den eigenen Kohärenzsinn. Dieses äußert sich beispielsweise darin, auf das eigene Leben Einfluss nehmen zu können (als sogenannte Selbstwirksamkeitserwartungen), besser wahrgenommen werden können.